Zentralliegende Venenkatheter (ZVK)
Eintrittspforte/Entstehung von Infektionen
- Extraluminal:
- Kolonisierung der Einstichstelle mit endogener (Patient) und exogener (med. Personal) Flora
- Eintritt Erreger über die Einstichstelle und an der äusseren Katheteroberfläche entlang
- Intraluminal:
- Kontamination der Katheteransatzstücke
- Kontamination der Infusionslösung
- Hämatogen: Streuung aus einem katheterfernen Infektionsherd in die Blutbahn und Besiedlung des Katheters
Präventionsmassnahmen/Reduktion von Infektionen
- Indikation der Einlage überprüfen
- Einlage in Vena subclavia oder Vena jugularis interna gegenüber V. femoralis bevorzugen
- Anzahl der Lumen auf das notwendige Minimum beschränken
- Minimierung der Katheterliegedauer mit täglicher Überprüfung der Indikation
- Anzahl der Dreiweghähne auf notwendiges Minimum beschränken
- Aseptische Bedingungen im Umgang mit Katheter und Infusionssystem einhalten
- Sichere Fixation des ZVK
- Tägliche Inspektion der Kathetereinstichstelle
- Gewährleistung eines trockenen Verbandes
Unter Standardmassnahmen werden die im Folgenden beschrieben Massnahmen im Umgang mit allen Patienten verstanden. Die Händedesinfektion, der Umgang mit Handschuhen, chirurgischer Maske, Schutzbrille und Überschürze wird im Rahmen der Standardmassnahmen und bei Kontaktisolationen gleich durchgeführt:
- Hygienische Händedesinfektion: Korrekte Durchführung der Händedesinfektion nach den 5 Indikationen der WHO
- Handschuhe: Bei Kontakt der Hände mit Körpersekret/-flüssigkeit
- Chirurgische Maske/Schutzbrille: Bei Kontakt des Gesichts mit Körpersekret/-flüssigkeit
- Überschürze: Bei Kontakt des Körpers/der Arme mit Körpersekret/-flüssigkeit
Hustenregel (Personal und Patienten):
- Papiertaschentuch/Kosmetiktuch benutzen (nicht in die Hände husten/niesen)
- Nach Entsorgen des Taschentuchs hygienische Händedesinfektion
- Falls kein Papier(-Taschentuch) in der Nähe, in Ellenbeuge husten/niesen
Details siehe Richtlinie "Standardmassnahmen", Übersicht siehe "Poster Standardmassnahmen"
Massnahmen | Durchführung | |
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Einlage |
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Verband |
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Kontrolle Verband/Einstichstelle |
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Verbandwechsel |
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Liegedauer |
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Blutentnahme |
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Duschen |
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Dokumentation |
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Infusionssystem |
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Vorübergehender Verschluss eines Lumens (Einschränkungen: siehe hausinterne Regelung)
- Bei nicht mehr benötigten Lumen: Überprüfung, ob das Lumen endgültig stillgelegt (s. unten) oder ob der Katheter gezogen werden kann
- Bei Nichtgebrauch eines Lumens während 7 Tagen muss das Lumen endgültig stillgelegt werden
- Zum Verschliessen z.B. NaCl 0.9%, Heparin (100 E/ml) oder Citrat 4% verwenden
- Verschluss mit sterilem Verschlussstopfen
- Nach jeder Manipulation einen neuen sterilen Verschlussstopfen verwenden
- Nach jedem Gebrauch Lumen mit 10 ml NaCl 0,9% gründlich spülen (keine Blutrückstände)
- Verschluss mit Konnektor
- Ansatzstelle des Konnektors vor jeder Manipulation mit einem alkoholgetränkten Tupfer desinfizieren (siehe: Desinfektionsmittelliste)
- Die Konnektion erfolgt erst nach Ende der Einwirkzeit (Konnektionsstelle ist trocken)
- Über den Konnektor darf keine Infusion angeschlossen werden!
- Nach jedem Gebrauch Lumen mit NaCl 0,9% gründlich spülen (keine Blutrückstände)
- Konnektor frühestens nach 4 Tagen, spätestens nach 7 Tagen wechseln
- In Pflegedokumentation festhalten
Endgültige Stilllegung eines Lumens
Bei nicht mehr benötigten Lumen erfolgt eine Stilllegung (vorherige Überprüfung, ob der Katheter gezogen werden kann)
- Spülung mit NaCl 0,9%
- Verschluss mit sterilem Verschlussstopfen
- Verknoten des Stranges
- In Pflegedokumentation festhalten
Wichtig: Einmal stillgelegte Lumen dürfen nicht mehr aktiviert werden!
Weitere Richtlinien zu intravasalen Kathetern (Gültigkeit für Spital/Spitalregion unter Informationen bei den entsprechenden Guidelines beachten)
- Peripherer Venenkatheter (PVK)
- Arterielle Katheter
- Infusionssysteme und -Lösungen
- Injektionen und Punktionen
KSSG
STGAG
Münsterlingen
Frauenfeld
SRFT
- Siehe auch Pflegerische Richtlinie intravasale Katheter im DMS
SVAR
Klinik Seeschau